Unser „Digger“ ist ein Malamut, der bei uns (Ehepaar mit 4 Kindern) Familienanschluss hat. Schon als Welpe hat er gerne und alles gefressen. Das blieb auch als erwachsener Hund so. Bei Spaziergängen hatte er stets die Nase am Boden und fraß alles, was er finden konnte. Irgendwann kam er dann nicht mehr die Treppe hoch. Wir haben das auf das Alter geschoben; schließlich war er ja nicht mehr der Jüngste. Daß er dicker geworden war, haben wir nicht gemerkt. Wie denn auch bei dem dicken Fell. Irgendwann mochte er dann auch keine Spaziergänge mehr, so dass wir ihn nur noch in den Garten ließen. Erst als ein Nachbar uns ansprach, dass Digger viel zu dick wäre, haben wir genauer hingesehen. Wir sind mit ihm zur Tierärztin, die uns dieses bestätigte und ein Diätfutter verschrieb. Von nun an ging es wöchentlich zum Wiegen. Aber Digger nahm in den folgenden Wochen nicht ab. Unsere Tierärztin überwies uns an Frau Professor Wolf zur Ernährungsberatung. Diese riet uns, einen Zettel an die Kühlschranktür zu kleben, auf dem jedes Familienmitglied notieren sollte, wenn Digger etwas zu Fressen von ihm bekommen hatte. Nach wenigen Tagen war das Rätsel gelöst, warum Digger nicht abnahm. Er bettelte bei jedem – und bekam auch meistens etwas. Nachdem Frau Professor Wolf uns einen Ernährungsplan ausgearbeitet hatte und wir uns daran hielten, nahm Digger auch endlich ab. Heute können wir endlich wieder mit ihm spazieren gehen.
Der Hund stammt vom Wolf ab. Und weil sich Wölfe von Beutetiere ernähren, ist auch der Hund ein „Fleischfresser“. Diese Aussage ist vom Prinzip her nicht falsch, aber ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Bedingt durch die Domestikation des Hundes, die sich über mehr als 10.000 Jahre vollzog, haben sich einige Veränderungen ergeben.
Erst kürzlich wurde nachgewiesen, dass bestimmte Gene des Hundes, die für Enzyme der Kohlenhydratverdauung (wie z. B. Amylase) kodieren, sich in den vergangenen Jahren geändert haben. Schon vor längerer Zeit wurde beschrieben, dass der Hund deutlich mehr Pankreasamylase (Enzym der Bauchspeicheldrüse, das für die Stärkeverdaulichkeit verantwortlich ist) bildet als die Katze. Er ist aus ernährungsphysiologischer Sicht daher kein strenger „Fleischfresser“. Trotzdem gibt es auch beim Hund typische Kennzeichen des carnivoren Stoffwechsels. So kann rasseabhängig der Bedarf an Aminosäuren besonders hoch sein (z.B. besonderer Methioninbedarf bei Neufundländern).
Doch was braucht mein Hund wirklich?
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