Unser Kaninchen heißt Molly und ist ein dreijähriger Farbenzwerg. Molly lebt mit drei weiteren Kaninchen in einem Kaninchenzimmer. Eines Tages fiel uns auf, dass sie zusammengekauert in der Ecke saß und irgendwie nicht richtig fit war. Wir gingen am nächsten Tag mit ihr zu unserer Tierärztin, die sie gründlich untersuchte. Ein Röntgenbild brachte dann das Ergebnis. Mollys Blase war voll mit Steinen. Diese machten eine Operation erforderlich die gottseidank gut ausging. Damit es nicht erneut zu solchen Steinen kommt, riet uns unsere Tierärztin Kontakt zu Frau Professor Wolf aufzunehmen. Diese klärte dann in einem Telefonat einige grundlegende Dinge und schickte uns dann einen Speiseplan. Das Schöne war, dass auch unsere drei anderen Kaninchen mitfressen dürfen. Molly geht es seitdem gut und sie hatte keine Probleme mehr. Ehrlich gesagt waren wir etwas skeptisch, aber es hat sich gezeigt, dass auch bei Kaninchen eine Ernährungsberatung gemacht werden kann.
Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Degu, Gerbil, Hamster, Maus und Ratte gehören zur Gruppe der „Kleinsäuger“. Genauso vielfältig wie die hier genannten Spezies sind auch ihre Ernährungsansprüche. Während Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla und Degu zu den Herbivoren (=Grünfutterfresser) zählen, bekommen Gerbil, Hamster, Maus und Ratte in erster Linie Mischfutter auf der Basis von Getreide. Bei ihnen handelt es sich um „Granivore“, d.h. Körnerfresser.
Bei den Herbivoren bilden somit Grünfutter wie Heu oder frisches Grünfutter (Kräuter, Gras, Gemüse) die Basis jeder Ration. Damit sollen nicht nur die Herbivoren selbst, sondern auch die Mikroflora im Magen-Darm-Trakt der Tiere versorgt werden. Bei den Granivoren werden in erster Linie kommerzielle Mischfutter angeboten.