Urolithiasis

bei Kleinsäugern

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Harnkromente bzw. –steine gehören bei den Kleinsäugern zu einer der häufigsten Gesundheitsstörungen.
Physiologischerweise zeigt der Harn von Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla und Hamster bereits in einem gewissen Umfang ungelöste Mineralien, welche als kreidige Trübungen bzw. Sedimente im Harn sichtbar sind (Sie sehen die weißen Beläge auf dem Käfigboden).

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Kommt es zur Bildung größerer Konkremente, so können diese zu klinischen Symptomen führen. Bei Harnröhrensteinen kommt es entweder zu Miktionsstörungen (Tier möchte, aber kann keinen Urin absetzen) oder es tritt eine vollständige Verlegung der Harnröhre auf. Folge ist eine stark gefüllte Harnblase, die unter schlechtesten Bedingungen sogar reißen kann.
Bei den Steinen handelt es sich überwiegend um calciumhaltige Steine. Dieses lässt sich durch Besonderheiten im Calciumstoffwechsel erklären. Im Gegensatz zu Hund und Katze, bei denen bedarfsüberschreitende Calciumaufnahmen über den Kot ausgeschieden werden, erfolgt die Ausscheidung des Calciums bei den Kleinsäugern über die Nieren. Steigt die Calciumaufnahme der Tiere (bzw. der Calciumgehalt im Futter), so wird – im Gegensatz zu Hund und Katze – die Calcium-Absorption aus dem Darm nicht reduziert, sondern sogar angehoben.

Das im Überschuss aufgenommene Calcium wird dann nahezu ausschließlich über den Harn ausgeschieden. Da der Harn der Herbivoren aber physiologischerweise einen alkalischen pH-Wert und ein hohes spezifisches Gewicht aufweist, wird die Bildung von Konkrementen noch begünstigt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Tiere häufig wenig Wasser aufnehmen und so ein stark konzentrierter Harn abgesetzt wird.
Infolge dieser niedrigen Harnvolumina und der renalen Elimination bedarfsüberschreitender Ca-Aufnahmen, die insbesondere bei Angebot calciumreicher Alleinfuttermittel vorkommen, steigt die Ca-Konzentration im Harn bei Fütterung von Kraftfutter im Vergleich zum Saftfutter um das 10fache an und führt somit zum Risiko einer Ablagerung calciumhaltiger Konkremente in Harnblase und –leiter.

Aus diesem Grunde sollten zur Prophylaxe aber auch im Rahmen der Therapie calciumreiche Futtermittel, welche den Bedarf des Tieres (5 – 6 g Calcium/kg Futter) um ein Vielfaches überschreiten, gemieden werden. Besonders risikoreich sind in diesem Zusammenhang Produkte auf der Basis von Luzerne (auch als Würfel oder Ringe verpresst) sowie die Nagesteine. Aber auch Kräuter (z.B. Wegerich) sowie Rinden und Blätter von Laubbäumen weisen mitunter beachtliche Calciumgehalte auf und sollten daher bei Risikopatienten gemieden werden.

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